Hilfen für Schulbibliotheksbetreuerinnen und –betreuerSystematik in der Schulbibliothek Die wichtigste Serviceleistung jeder Bibliothek ist die Erschließung des Bestandes. Sie ermöglicht dem Benutzer über Kataloge oder eine EDV-Anlage einen bequemen, schnellen und informativen Zugriff auf das versammelte Wissen in einer Bibliothek. Diese Erschließung erfolgt mit Hilfe einer Systematik für Bibliotheken. Eine Systematik dient dem Versuch, die zunächst ungeordnete Fülle von Büchern und anderen Medien in einer Bibliothek nach immer gleichen Gesichtspunkten zu ordnen. Dazu bedient man sich eines Schemas ( = einer Systematik), das für den Sachbestand in der Regel die einzelnen Wissenschaftsbereiche widerspiegelt. Es gibt viele Systeme, die in Bibliotheken angewendet werden. „Echte“ Bibliothekare können wegen ihrer Systematik wahre „Glaubenskriege“ führen, die aber mit der zunehmenden Nutzung guter Bibliotheksverwaltungsprogramme an Schärfe und Bedeutung verloren haben. Welche Systematik in der Schulbibliothek verwendet wird, ist in der "Empfehlung der Kultusministerkonferenz zur Zusammenarbeit von Schulbibliotheken und öffentlichen Bibliotheken"[1] insoweit geregelt, als dort empfohlen wird, dass die Schulbibliothek die gleiche Systematik verwenden soll wie die benachbarte Öffentliche Bibliothek[2]. Das hat den Vorteil, dass die Schülerinnen und Schüler eines Standortes sich nur mit den Grundzügen einer Systematik vertraut machen müssen. Die wichtigsten und gebräuchlichsten Systematiken in unserer Region sind die ASB und SfB [3]. Da die Wissensbereiche nicht immer problemlos den Schulfächern zuzuordnen sind, müssen darüber mit den Fachgruppen an der Schule Absprachen getroffen werden. Auch die Zuordnung einzelner Titel sollte mit den Einwerbern aus den Fachgruppen abgestimmt werden, so dass z.B. ein Buch zur englischen Landeskunde nicht in die Systemgruppe "Geographie" eingearbeitet wird, sondern zu den "Fremdsprachen" gestellt wird. Um solche Entscheidungen langfristig wirksam werden zu lassen, sollte die Systematisierung eines Bereiches immer in der gleichen Hand bleiben. Da auch die zu diesen Systematiken gehörenden Schlagwortverzeichnisse für schulische Zwecke oft nicht ausreichen, empfiehlt es sich, diese Verzeichnisse mit den Fachkollegen um die notwendigen Begriffe aus den einzelnen Unterrichtsfächern zu erweitern. In der Grundschule sollte auf der Basis einer eingeführten Systematik mit einer altersgemäßen Form gearbeitet werden. Häufig wird versucht, mit eignen Kräften ein Programm zu erarbeiten. Von solch einem Unternehmen ist allerdings dringend abzuraten; denn in der Regel sind die bibliothekarischen Kenntnisse vor Ort unzureichend. So kommt es häufig sehr schnell an seine Grenzen; außerdem verschlingt es erfahrungsgemäß viel Zeit und bleibt dennoch Stückwerk. Die Entscheidung darüber, ob in der Schulbibliothek noch mit herkömmlichen Zettelkatalogen oder mit einer EDV-Anlage gearbeitet wird, ist abhängig von den finanziellen Mitteln, die für die Anschaffung einer solchen Anlage mit dem dazugehörigen Bibliotheksverwaltungsprogramm[4] zur Verfügung stehen, sowie von der Zeit und den Kenntnissen des Bibliothekspersonals, diese zu bedienen. [1] SVBl. 1980, S. 153; ber. S. 373 [2] Die Zusammenarbeit mit der Öffentlichen Bibliothek vor Ort ist aus vielerlei Gründen notwendig und hilfreich: Man kann z.B. Hilfen erhalten bei Fragen, an welcher Stelle ein Buch innerhalb der Systematik eingestellt werden sollte; aber man kann z.B. auch Absprachen treffen bezüglich der Anschaffung sehr teurer Werke, die vor Ort ja nur einmal vorhanden sein müssen. Das schont den knappen Büchereietat der Schulbibliothek. Die Mitarbeiter der Öffentlichen Bibliotheken sind nach aller Erfahrung an der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den Schulen interessiert. [3] ASB = Allgemeine Systematik für Bibliotheken (Verlag: Bock und Herchen) SfB = Systematik für Bibliotheken (Verlag: Saur); (Schlagwortindex zu beiden im Verlag Saur) [4] Aus Kostengründen bietet sich das Programm „Allegro-ÖB“ der Büchereizentrale Lüneburg an. |