Textkürzung
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Umdruck für Schülerinnen und Schüler

Textkürzung

 Die Textkürzung ist eine Aufgabe, die in besonderem Maße eine Schulung in der Schriftsprache ermöglicht. Sie kann an fiktiven und nicht-fiktiven Texten vorgenommen werden.

Lesen Sie den Text zunächst mehrmals durch, und betrachten Sie ihn wie einen Fremdsprachen-Text, indem Sie Wörter und Satzstrukturen mit Hilfsmitteln (z.B. DUDEN) klären.

 Es gelten folgende Regeln:

1. Ihr Text sollte mit einem einleitenden Satz beginnen, in dem Sie den Verfasser, das Thema und die Quelle des Textes nennen.

2. Gliedern Sie den Text in sinngemäße Abschnitte (Gedankenschritte), und beachten Sie bei der Kürzung, dass alle Teile gleichmäßig, - aber diesen Regeln entsprechend - gekürzt werden.

3. Alle wesentlichen Gedanken müssen erhalten bleiben, und die Aussagen dürfen nicht verändert werden. Vermeiden Sie deshalb jegliche Interpretation und fügen Sie auch keine Kommentare ein.

4. Rhetorische Figuren (wie Bilder, Metaphern und Vergleiche) müssen umgeformt werden. Aufzählungen werden zusammengefasst. Beispiele können in der Regel weggelassen werden.

5. Da die Textkürzung eine besondere Form der Inhaltsangabe ist, muss die Zeitform das Präsens sein (bei Vorzeitigkeit: Perfekt)  und weil Sie fremdes Gedankengut wiedergeben (also referieren) muss der Modus der Konjunktiv sein.

6. Der Text muss mit eigenen Worten wiedergegeben werden (keine Paraphrasen), wobei die Fachausdrücke und Schlüsselwörter erhalten bleiben. Sprachliche Mängel des Originals sind zu bessern, während inhaltliche Fehler zu übernehmen sind.

7. Ihre Textkürzung muss aus einem gut lesbaren, zusammenhängenden Text bestehen.

8. Stilform und Stilhöhe des Originaltextes (sachlich, ironisch od. umgangssprachlich) müssen gewahrt bleiben.

9. Die Länge der Zusammenfassung beträgt höchstens ein Drittel des Originals - mindestens aber ein Viertel. (Zählen Sie zur Kontrolle die Wörter vorher und hinterher.)

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 Typische Fehler und Schwierigkeiten:

1. Eigene Wortbildungen verhelfen zwar zu weniger Wörtern, aber auch zu einem schlechten Stil. Benutzen Sie nur Wörter, die der DUDEN enthält.

2. Werden Artikel einfach weggelassen, so verändert  sich in der Regel der Sinn genauso, wie wenn Sie aus einem bestimmten Artikel einen unbestimmten machen.

3. Werden Wörter in Anführungszeichen gesetzt, weil man ihnen eine übertragene oder ironische Bedeutung geben will, so zeigt das nur, dass man Schwächen im Ausdruck hat.

4. Lange, verschachtelte Sätze behindern erfahrungsgemäß die Verständlichkeit des Textes.

5. Ist Ihnen ein Satz oder eine Formulierung misslungen, so versuchen Sie möglichst nicht, ihn bzw. sie zu reparieren, sondern bilden Sie einen neuen Satz, eine neue Formulierung.

 

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