Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer Leseförderung: „Lesereise“ Die Lesereise - ein Projekt zur Leseförderung ab Klasse 2 Zielsetzung: Leseförderung in der Grundschule
Eignung des Projektes: Ab Klasse 2; geeignet für Grundschule und Orientierungsstufe. Teilnehmer des Projektes: Die ganze Klasse Die Lesereise
wird klassenintern durchgeführt. In der Grundschule achtet die
Klassenlehrerin darauf, dass auch Kinder mit Problemen beim Lesenlernen
erfolgreich sind, indem sie passende Buchtipps gibt oder Lesepatinnen /-paten
auswählt, die einige Seiten vorlesen. Ansprechpartnerin: Sighild Nagel-Betzler , Süderwisch Schule Cuxhaven, GS
Die „Lesereise“ - in einer 6. Klasse – Auswertung eines Projekts Da das ganze Schuljahr dieser 6. Klasse von mir unter das Motto ,Lesen/das Buch' gestellt wurde (einschließlich Vorlesewettbewerb, Lesenacht, Projektwoche sowie in den Unterricht integrierte Projekte), ging es mir darum, die bis dahin nur sporadisch und von immer denselben Lesern genutzte Klassenbibliothek stärker aufzuwerten. Zunächst richteten wir aus Regalen, Schränken und mehreren Sofas eine Leseecke hinten im Klassenzimmer ein, welche seitdem auch in den großen Pausen zum Lesen genutzt werden darf. Anschließend wurde der Lesebestand durch Neuanschaffungen (bezahlt vom Schuletat) und Spenden seitens Schüler und Eltern erweitert und nach Sachgebieten sortiert. Um Leseanreize zu schaffen, haben die Schüler im Werkunterricht Buchstützen angefertigt, auf denen unsere ,Bibliothekare' (verantwortlich für Ordnung und Ausleihe) wechselnde Buchempfehlungen ausstellen. Ich habe die Lesereise unter das Motto „Suche nach dem neuen Planeten" gestellt. Hinten im Klassenraum starteten wir von unserer Raumbasis Terra 6a mit sog. Leseraketen (ca. 15 cm lang) auf dem Weg zum neuen Planeten, welcher sich vorn im Klassenzimmer befand. Dabei durfte natürlich nur die Wände entlang geflogen werden. Leseraketen wurden durch besondere Energie betrieben: die Leseenergie. Jeder Schüler, der ein Buch aus der Klassenbibliothek gelesen hat, durfte eine Rakete mit seinen Namen, Buchtitel und Autor versehen und vor die letzte Rakete hängen, so dass eine lange Reihe entstand. Gleichzeitig haben wir in der Leseecke ein Stück Tapete aufgehängt, auf der jedes Buch kürz vorgestellt wurde. Die Resonanz war anfangs unglaublich groß und die erste Wand wurde innerhalb weniger Wochen durchquert. Trotz etwas nachlassender Begeisterung verlängerte sich unsere Raketenreihe stetig. Ca. zwei Meter vor Erreichen des Planeten (nach etwa 2 1/2 Monaten) haben wir eine kleine ,,Verschärfung" eingebaut: den Meteoritensturm. Dafür brauchten wir besonders leistungsstarke Raketen; d.h. wir fertigten kleine Raketen für Bücher von 100 bis 150 Seiten. Die großen Raketen durften nur noch mit Büchern ab 150 Seiten gespeist werden. Diese Maßnahme ergab sich, weil sich einige Schüler bis dahin nur an die dünnen, großbedruckten Bücher gehalten hatten. Kurz vor Erreichen des Ziels forderte ich drei Schüler, die bislang noch kein Buch gelesen hatten, die Zielraketen zu ,,erlesen". Dies verzögerte die Ankunft um ca. zwei Wochen und nach insgesamt gut drei Monaten sind wir auf dem Planeten gelandet. Nun war ich an der Reihe, die versprochene Belohnung (von der die Klasse noch nichts wusste) einzulösen. Hier gibt es sicher verschiedene Möglichkeiten, die je nach Lerngruppe individuell zu gestalten sind; wir haben die gemeinsame Ankunft durch ein zusammen bereitetes Essen in der Schulküche gefeiert. erdem
haben wir Vorschläge für einen Namen unseres Planeten gemacht und
demokratisch abgestimmt. unsere
Bibliothekare anschließend wieder eine gewisse Lesemüdigkeit feststellten,
regten sie eine Erweiterung der Lesereise an. So überlegten wir gemeinsam,
rund um unseren Planeten Monde zu erschaffen, die es zu erkunden galt. In
diesem Fall ging es um Einzelleistungen: Jeder Schüler, welcher 400 Seiten
gelesen hatte, durfte einen Mond besiedeln, ihm einen Namen geben und erhielt
dafür einen Gutschein für einmal hausaufgabenfrei (einzulösen innerhalb von
drei Wochen).
Auf
Anregung der Schüler sollten nun auch Bücher der Döser
Zweigstellenbibliothek und unseres ,Handapparats' (Bücher aus der
Stadtbibliothek passend zum aktuellen Wuk-Thema) gelesen werden dürfen. Die
Ausweitung des Lesestoffs stieß auf große Zustimmung und ist auch m.E. sehr
sinnvoll, um den Zugang zu den öffentlichen Bibliotheken zu fördern. Diese zweite Lesereise ist gerade erst angelaufen, wird aber sicher noch den Rest des Schuljahres andauern. Dieses gesamte Projekt erstreckt sich also mit allen Pausen, die sich zwangsläufig im Jahr ergeben, über ein ganzes Schuljahr. Ansprechpartnerin: Sandra Beisert, StR´n - Döser Schule / OS |