Buchspe(c)ktakel
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Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer; Hilfen für SchulbibliotheksbetreuerInnen

Döser Buchspe(c)ktakel

Buchprojektwoche an der OS der Döser Schule

Schule

Unsere OS gehört zur GHS + OS der  Döser Schule. Die einzelnen Schulformen sind innerhalb  des Schulgebäudes nicht durchgängig räumlich getrennt.

Die OS ist fünfzügig und wird von ca. 200 Kindern besucht, die direkt im Umfeld der Schule wohnen. Das Kollegium setzt sich aus einem Stamm und abgeordneten Lehrkräften vom Gymnasium und der Realschule zusammen.

Idee:

Angeregt durch eine Fortbildung mit dem Lesebus zum Thema „Vorbereitung eines Lesefestes in einem Projekt“ im November 1998 wurde in die Tagesordnung der Dienstbesprechung der OS (Februar 1999) ein entsprechender TOP aufgenommen. Durch eine Fülle von Ideen, insbesondere praktischer Vorschläge für einzelne Projektgruppen zum Thema „rund ums Buch“ konnte im Kollegium die Motivation für die Durchführung eines solchen Projekts geschaffen werden.

 Ziele:

-        alle Schüler der OS sollten einmal im Laufe des 5. oder 6. Schuljahres an einem Projekt

     „rund ums Buch“ teilnehmen

 -        die Projektgruppen sollten klassen- und jahrgangsübergreifend nach Interessen gebildet

werden

 -        drei verschiedene Zugangsweisen zum Buch sollten im Rahmen des Projektes ermöglicht

werden: a) ausgehend vom Buch/Text entsteht in einem handlungs-/produktions-

                  orientierten  Verfahren ein neues Produkt/eine Handlung/eine Aktion

              b) ein handlungsorientiertes Verfahren mündet in dem Produkt Buch/Text

              c) zu am Ort vorhandenen Büchern wird eine neue Zugangsweise erschlossen

 

-        die Projektgruppen sollten möglichst klein sein, so dass eine Betreuung aller Schülerinnen und Schüler, insbesondere auch bei der Hilfestellung bei praktischen Arbeiten gewährleistet ist

-        das Themenangebot sollte so vielfältig sein, so dass eine echte Wahlmöglichkeit besteht

 -        die Projektergebnisse sollten in einem abschließenden Lesefest der Öffentlichkeit präsentiert werden

Organisatorische Maßnahmen

Um die Zielvorstellungen zu erreichen, insbesondere hinsichtlich der Gruppengröße,  wurde

der Schulvormittag in  zwei Zeitabschnitte aufgeteilt, so dass jeder Projektgruppenleiter von der 1. bis 3. Stunde eine erste  Gruppe, von der 4. bis zur 6. Stunde eine zweite betreute. Von Projekttag zu Projekttag wechselten die beiden Zeitblöcke, so dass alle Kinder in den Genuss später Anfangszeiten bzw. früher Schlusszeiten kamen. Durch die Halbierung des Vormittags war es auch möglich Teilzeitlehrkräfte nur entsprechend ihrer Unterrichtsverpflichtung einzusetzen. Die meisten  Kollegen boten für beide Zeitblöcke themengleiche Projekte an, einige jedoch zwei unterschiedliche. Durch diese organisatorischen Maßnahmen und  die Mithilfe einiger Mütter lag die durchschnittliche Gruppengröße bei 10 Kindern.

Phasen der Planung

Jeder Projektgruppenleiter beschrieb zunächst kindgemäß und anschaulich möglichst mehrere von ihm durchführbare Projektthemen. Nach ausführlicher Information durch die jeweiligen Klassenlehrkräfte gaben die Schüler dann in einer Prioritätenliste ihren Erst-, Zweit- und Drittwunsch an.

Dann folgte die Auswertung, die Gruppeneinteilung und letztlich das endgültige Angebot der einzelnen Projektthemen.

 Durchführung

Das erste Döser Buch-Spe(c)ktakel fand in der 1. Juliwoche 1999 statt.

Folgende Gruppen waren zustande gekommen:

-        Bücher rund ums Tier

-        Schattenfigurentheater nach Geschichten

-        Gestaltung eines Buchladenschaufensters

-        Herstellen von Buchstützen aus Holz

-        Hörbücher

-        Das heiß geliebte Buch

-        Theater „wie ein Buch entsteht“

-        Drucken und Buchbinden

-        Märchen-Rätsel-Spiele-Bücher

-        Bücher mit Innen- und Außenleben (Origami)

-        Pop-up Karten und Bücher (Schwerpunkt Steinzeit)

-        Sportbücher

-        Das ungewöhnliche Buch

-        Lesen fetzt/Musiktheater

-        Nonsens-Kochbuch

-        Erstellen einer Projektzeitung

Mehrere Projektgruppen wurden in ihrer Arbeit intensiv von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtbibliothek beraten bzw. durch das zur Verfügung Stellen von Materialien unterstützt. Einzelne Projektgruppen arbeiteten an einigen Tagen in der Stadtbibliothek (z. B. die Gruppe Hörbücher, Tierbücher ). Auf diese Weise wurde die Zusammenarbeit zwischen Schule und öffentlicher Bibliothek weiter intensiviert.

 Präsentation

In einem sehr gut besuchten Lesefest präsentierten alle Gruppen ihre Ergebnisse bzw. zeigten ihre Arbeitsabläufe an in den Fluren und Klassenräumen aufgebauten Ständen. Nach einem festgelegten Zeitplan traten die verschiedenen darstellenden Gruppen zu zwei unterschiedlichen Zeiten auf, um sich einem möglichst  breiten Publikum präsentieren zu können. In einem vom Schulelternrat organisierten Lesecafé wurde für das leibliche Wohl gesorgt.

 Evaluation

Die durchgängig motivierte Schülerschaft und die überzeugenden Ergebnisse sprachen für sich und bestätigten alle Beteiligten darin, ein 2. Buchspe(c)ktakel zu planen. Für diese Planung wurden folgende Überlegungen angestellt:

Die zwei Zeitblöcke haben sich insofern nicht bewährt als die dadurch jeder einzelnen Gruppe zur Verfügung stehende Zeit zu kurz war, worunter z. T. die gerade bei der Projektarbeit nötige intensive handlungsorientierte Auseinandersetzung mit einer Sache litt.

Die Übernahme von zwei themenverschiedenen Projektthemen durch einen Kollegen erfordert ein zu hohes Maß an Organisation und Flexibilität.

Die nächste Projektwoche sollte in die Vorweihnachtszeit gelegt werden, um dadurch Anregungen für evtl. Buchgeschenke zu bieten. Außerdem sollte im Rahmen der Projektwoche der Vorlesewettbewerb der 6. Klassen stattfinden.

Diese Evaluationsergebnisse wurden in der im Dezember 2000 wieder mit großen Erfolg durchgeführten Projektwoche berücksichtigt. Dabei konnte eine noch höhere Elternbeteiligung bei der Betreuung einzelner Projektgruppen sicher gestellt werden. Dies war durch persönliche Gespräche und das Angebot,  dass die organisatorischen Vorleistungen von der Schule erbracht werden, möglich. In einer Reflexionsrunde wurde deutlich, dass auch aus der Wiederholung Konsequenzen für das 3. Buchspe(c)ktakel gezogen werden müssen.

 Ansprechpartnerin: Marianne Munzinger-Jothe, Döser Schule Cuxhaven

 
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